Wann und wie hat dein Interesse an der
Schauspielerei begonnen?
Als ich ca. 14 Jahre alt war, fragte
mich mein Lehrer, welchen Beruf ich später ergreifen
wolle. Ich antwortete: „Ich will Schauspieler werden.“
Mein Lehrer sagte damals, das sei aufgrund meiner Gehörlosigkeit
nicht sinnvoll. Er empfahl mir vielmehr, Kunstmaler zu
werden, da ich schon damals so gut malte und meine
Kunst-Note immer „sehr gut“ war. Zum Teil ist aus mir
auch das geworden, was mein Lehrer mir damals vorschlug:
Ich arbeite heute auch als Kunstmaler. Allerdings malte
ich nicht nur gut als Kind, sondern ich baute mir ganz früh
schon Bühnen aus kleinen Hölzern zusammen, auf denen ich
dann stand und stolz meiner Familie mein Schauspielkönnen
zeigte. Wenn ich nach einem Kinobesuch meiner Klasse von
dem gesehenen Film erzählte, versetzte ich mich derart in
die Rollen der Protagonisten, dass ich den Film schon fast
nachspielte.
Später habe ich diesen Wunsch
umgesetzt, indem ich einen Theaterverein in Karlsruhe gründete,
in dem ich dann auch drei Jahre Regie führte, ehe ich mit
Solovorstellungen von Gebärdensprachpoesie auf den Bühnen
stand. Aber nicht nur als Schauspieler, auch als Moderator
ist die Bühne mein Zuhause. Im Bereich der bewegten
Bilder habe ich bislang nur kleine Filme für die
Theatergruppe und Projekte meine Solo-Auftritte betreffend
gemacht.
Anfang 2002 traf ich Frank
Löbbermann, der schon viel Erfahrung im Filmfirma hatte
und arbeite seit dem mit ihm zusammen. Mit "Still-Leben -
Film" entsteht nun unser erster 105 minütiger Spielfilm
Wie
lange hat die Filmarbeit gedauert?
Das
Filmprojekt hat im Jahr 2002 begonnen, mit der Planung,
dem Schreiben des Drehbuchs usw. Die konkreten
Dreharbeiten haben 2004 begonnen und waren Anfang 2008
abgeschlossen. So lange braucht man, bis ein Spielfilm von
ca. 105 min Länge entsteht.
Wie hast du geschafft, Schnitt
und Ton selbst zu machen?
Ich habe Filmschnitt von Lars
Opfermann und Volker Schüler gelernt, die waren bei mir
und haben es mir beigebracht. Dafür bin ich beiden
dankbar. Der Ton ist für mich natürlich schwer, aber wir
haben kompetente Unterstützung durch einen Hörenden.
Ebenso haben wir einen Komponisten beauftragt, die
Filmmusik zu machen.
Warum machst
du einen traurigen Film?
Es ist eine wahre
Geschichte aus der Welt der Gehörlosen!
Wir zeigen in dieser
Kunstform einen Teil der Gehörlosenwelt.
Viele
Gehörlose sind von den Themen, die im Film vorkommen,
betroffen. Ich habe Informationen gesammelt und erhielt
von Gehörlosen selbst Antworten zu den Themen Arbeit,
Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Mobbing und Depressionen. Diese
Antworten bzw. Themen habe ich versucht, in den Film
mit einzuarbeiten.
Einige kleine Beispiele:
Ich habe erfahren, dass
einige gehörlose Menschen von einem Zug überfahren
wurden, da sie ihn nicht kommen hörten.
Oder: Klatsch und Tratsch ist in der Welt der Gehörlosen
ein bisschen vergleichbar wie Klatsch und Tratsch in einem
Dorf, da es in Deutschland nicht so viele Gehörlose gibt.
Verglichen mit der hörenden Majorität (Mehrheit) gelangen Informationen, und
bei Klatsch ja oftmals falsche, in Windeseile von
einem zum Nächsten quer durch Deutschland.
Ich möchte mit meinem Film einfach aufmerksam machen auf
die alltägliche Lebensrealität gehörloser Menschen.
Hat
dir die Arbeit als Filmmacher viel Spaß gemacht?
Ich als Regisseur und mein
Team haben sehr viel Arbeit in diesen Film investiert. Es
war wirklich harte Arbeit und verlangte hohe
Konzentration.
Wie
hast du die Schauspieler gefunden?
Ich habe keine bekannten
Schauspieler angefragt bzw. ausgesucht, denn die
Nachwuchsförderung war und ist mir sehr wichtig.
Ich
danke von ganzem Herzen allen Crewmitgliedern, Cuttern,
DolmetscherInnen und SchauspielerInnen.
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Wie
hat dein Interesse an der Schauspielerei begonnen?
Durch
MM, er wollte schon lange immer einen eigenen Film drehen.
Lange war er nur in seiner Phantasie und jetzt hat er ihn
endlich realisiert. Dabei unterstütze ich ihn natürlich
gerne.
Hat
dir die Arbeit als Film-Schauspiel viel Spaß gemacht?
Die
Schauspielerei hat mir viel Spaß gemacht.
Gleichzeitig
war ich aber auch noch das Produktionsbüro. D.h. ich habe den
ganzen Papierkram für das Filmteam gemacht. So mussten
Drehtermine und Drehorte organisiert werden, das Team angeschrieben werden, die Schauspieler bei Laune gehalten
werden. Das hat unheimlich Spaß gemacht, aber beim nächsten
Film möchte ich mich nur auf die Schauspielerei
konzentrieren.
Wie
hast Du so ein gutes Team aufbauen können?
Das
ging nur, weil mir liebe Freunde geholfen haben, egal ob sie
gehörlos oder hörend sind. Das geht nur im Team. Aber
interessierte Helfer an unserem Film sind bei uns immer
herzlich willkommen.
Für
uns ist der Teamgeist und die Harmonie am Set das Wichtigste,
dann haben wir alle Spaß, zusammen zu arbeiten.
Wie läuft
deine Aufgabe als Produktionsleiterin?
Das
mache ich gern, aber leider habe ich nicht so viel Unterstützung
bekommen. Ich habe zum Glück viele Menschen, die
bereit sind, uns ihre Räume zum Filmen zur Verfügung zu
stellen, weitere Kontakte zu knüpfen und vieles mehr.
Übrigens
habe ich einige liebe SchreiberInnen, die für mich die Filmbriefe
unterstützten. Leider bemühte ich mich besonders wegen
Terminen mit Schauspielern, es kam immer mal wieder zu
Terminschwierigkeiten, die ich mit viel Mühe meistern
oder viele neuen Termine wieder von vorne organisieren musste.
Ich habe mir damals ein Filmprojekt angeschaut, dort war es super
verlaufen, alle waren regelmäßig anwesend ohne „Aber“.
Neue Schauspielern sind bei uns immer herzlich willkommen, die jederzeit
im Einsatz sein können, dann würden wir sie sehr gern
haben ;-). Sonst läuft es gut. Ich danke allen ganz herzlich, die bereit sind,
unseren Film zu unterstützen.
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